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Pressemeldungen

 


19.10.2021
PROLINE spendet für Aufbauhilfe im Ahrtal
Drei Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal spendet die Geschäftsführung der Firma PROLINE erneut Material zum Wiederaufbau. Logistikleiter Heinz Kettel spielt bei dieser Aktion eine besonders tragende Rolle.
Es ist eine rührende Geschichte, die uns aus Boppard zugetragen wurde. Heinz Kettel (58) arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Logistikleiter beim Bauzulieferer PROLINE in Boppard, lebt jedoch mit seiner Frau Silvia im 70 km entfernten Heimersheim. Als in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 die Flüsse in der Region über ihre Ufer treten, ist er einer von tausenden Betroffenen. Familie Kettels Haus wird unterspült, Keller und Erdgeschoss stehen unter Wasser.

Gut drei Monate nach der Katastrophe steht Heinz Kettel im Lager seines Arbeitgebers PROLINE und belädt einen Kastenwagen mit Baumaterial aus dem breiten Sortiment des Spezialisten für Fliesenleger- und Bodenbelagszubehör. Kurze Zeit später verlässt er das Betriebsgelände und fährt direkt mit gespendeten Produkten im Wert von gut 5.000 € ins Ahrtal, um dort das Material dem Bauhof in Heimersheim zu übergeben.

Wie kam es zu der Spendenaktion?

Heinz Kettel: „Die Tatsache, dass es im Ahrtal viele Geschädigte gibt, die nicht über eine Elementarversicherung verfügen, hat dazu geführt, dass sich in Heimersheim sowie den direkt angrenzenden Dörfern ein paar Leute zusammengetan haben, um noch vor dem anstehenden Winter einander zu helfen und die noch zu rettenden Häuser wieder bewohnbar zu machen. So eine Art Allianz von Geschädigten. Wir helfen einander, koordinieren freiwillige Helfer und versuchen natürlich auch über unsere jeweiligen Kontakte sinnbringende Sach-spenden zu organisieren. Aktuell sind wir an einem Punkt angekommen, an dem Wiederaufbau stattfindet, jedoch viele Betroffene nicht das nötige Geld für Baustoffe haben. Es wurde begonnen benötigte Baustoffe über Spender, wie Baustoffhändler, Hersteller aber auch Privatleute zu organisieren. Hier war und ist eine so große Bereitschaft in der Gesellschaft vorhanden, dass wir bald auch über die Lagerung sowie die kontrollierte Ausgabe nachdenken mussten. So ist unser Bauhof entstanden.“

Welche Produkte wurden als Spende ausgewählt?

Heinz Kettel: „Beim Wiederaufbau ist es wie beim Hausbau bzw. der Renovierung. In jeder Phase braucht man anderes Material. Aktuell benötigen die Menschen Produkte des konstruktiven Innenausbaus wie Bodenbeläge, Fliesen aber eben auch die Materialien, die PROLINE seit über 25 Jahren vertreibt. Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für unseren Bauhof habe ich eine Liste mit Produkten erstellt, die wir vor Ort gerade benötigen und da fiel mir gleich auf, dass ein paar Produkte benötigt wurden, die wir bei PROLINE im Sortiment haben, z. B.  Randdämmstreifen oder Verlegeunterlagen mit integrierter Dampfbremse. Ich musste sofort mit meinem Chef sprechen. Wie erwartet, hat der auch nicht lange diskutiert und gleich eine erste Menge freigegeben, die uns nun im Ahrtal ein ganzes Stück weiterbringen und mit dafür sorgen wird, dass viele Menschen den kommenden Winter vielleicht doch im warmen, eigenen Zuhause werden verbringen können.“

Wie war die Reaktion auf die Spende vor Ort?

Heinz Kettel: „Sehr emotional und dankbar. In solchen Situationen wird Menschlichkeit greifbar. Ich kann das sehr schlecht mit Worten wiedergeben. Aber da ich ja nun selber Betroffener bin, weiß ich auch, wovon ich spreche, denn auch ich hatte in der Not plötzlich Helfer, Materialien und Werkzeuge – ganz unbürokratisch und menschlich. Solidarität in einem Ausmaß die ich noch nie zuvor erlebt habe. Hier wurden plötzlich Fremde zu Freunden, gab es spontane Umarmungen und viele sehr ergreifende Momente.“

Wen erreichen die gespendeten Produkte?

Heinz Kettel: Die Materialien gehen zu 100 % an Bedürftige ohne Elementarversicherung.

Wird weiteres Material dieser Art benötigt (voraussichtlich?)?

Heinz Kettel: „Natürlich reicht ein Sprinter mit Dämmstreifen und Verlegeunterlagen nicht, um die Not zu lindern. Es wird noch viel mehr benötigt. Es gibt in der Region ca. 40.000 m² beschädigte Wohnraumfläche, die es gilt wieder herzustellen, und das ist nur ein Teil des Ahrtals. Wir vom Bauhof Heimersheim werden versuchen, immer die Materialien, die jetzt als nächstes benötigt werden, anzufordern und freuen uns natürlich über Jeden, der hilft, spendet oder uns in die Lage versetzt, unsere schöne Heimat wieder in seinen Ursprungszustand zurückzuversetzen.“


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